Kinder im Schwimmbad - Schulschwimmen

Stellungnahme zum Bürgergutachten zur Bäderlandschaft

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Die Bonner Stadtschulpflegschaft äußert sich zum Bürgergutachten zur Bäderlandschaft

Die Stadtschulpflegschaft (SSP) als Elternvertretung aller Bonner Schülerinnen und Schüler begrüßt, dass es nach Präsentation des Bürgergutachtens mit der Konzeption der Bäderlandschaft endlich weitergehen kann.

Das bereits geäußerte Argument, die Wünsche seien alle viel zu teuer, kann nicht gelten: in den Vorbereitungsgesprächen zu den Planungszellen wurde von der SSP genau diese Frage gestellt: die Verwaltung reagierte mit: „dann müssten gegebenenfalls die notwendigen Mittel vom Rat bewilligt werden“. „Zu teuer“ vorab als Totschlagargument hieße daher, eine der Grundvoraussetzungen des Bürgergutachtens und der Diskussionen in den Planungszellen zunichtezumachen.

Viel wichtiger als die Gesamtbetrachtung ist aber – und da ist sich die SSP mit dem Stadtsportbund (SSB) einig (s. GA vom 15.11.2019) – dass die Instandsetzungen der Sportstätten, hier der Schwimmbäder, keinen Verzug dulden. Es kann nicht sein, dass Schulschwimmen nur deshalb ausfällt, weil es an einer sachgerechten Priorisierung fehlt. Da Instandsetzungen mit Schließungen einhergehen, bedarf es eines mit Schulen und Vereinen abgestimmten Konzeptes, damit Minimalanforderungen der verbindlichen Lehrpläne (einzige verbindliche Vorgabe für die Schwimmbadplanungen!) und Schwimmkurse dennoch erfüllt werden können. Schon mit den als Nächstes planmäßig anstehenden Sanierungen des Konrad-Adenauer-Lehrschwimmbeckens, des Hardtbergbades und des SSF (Nord-)Bades wird dies Herausforderung genug sein.

Hinsichtlich der künftigen Bäderlandschaft wird die Stadtschulpflegschaft wie bereits bei früheren Bäderplanungen darauf achten, dass sowohl notwendige Kapazitäten, verträgliche Entfernungen bzw. Transportwege und Sicherheitsaspekte fundiert nachgewiesen werden.  Insofern begrüßt sie auch den im Bürgergutachten ganz oben stehenden Grundsatz einer dezentralen Bäderlandschaft, ebenso wie die klar an zweiter und dritter Stelle stehende (und mittlerweile von Niemandem mehr bestrittene) Notwendigkeit der Sicherstellung und sogar der Quantifizierung des Schulschwimmens.

Dies führt zu dem aktuellen Hauptproblem: Bad Godesberger Schulen leiden seit vielen Jahren an der Schließung des Kurfürstenbades und des Konrad-Adenauer-Lehrschwimmbeckens. Bei letzterem soll im nächsten Monat nach fast zwei Jahren Schließung endlich die Sanierung beginnen. Noch im Juli 2019 hat die Verwaltung auf eine Anfrage zu den tatsächlichen wahrgenommenen Schulschwimmstunden keine Antwort geben können (DS NR. 1811728ST7). Die Stadtschulpflegschaft ist sich sicher – eine längst überfällige Abfrage bei den Schulen würde erhebliche Defizite zu Tage fördern.

Die SSP ist auch der Ansicht, dass es bei einer so dringlich notwendigen Entscheidung zu einem Godesberger Schwimmbad (Kurfürstenbad sanieren oder Neubau) nur dann einen echten Fortschritt geben wird, wenn die Politik schnell eine Lösung beschließt. Da sollte es nicht mehr um politische Richtungen, um Zugehörigkeiten zur Koalition oder Opposition, sondern nur um freie Mehrheiten im Sinne der Sache gehen. Die Frage der Sanierungsfähigkeit (die im Bürgergutachten nicht in Frage gestellt wird!) und der eventuellen Sanierungskosten muss einvernehmlich und ehrlich mit den jeweiligen Gutachtern geklärt werden.

Unabhängig von unseren Forderungen an den Rat und die Stadt, möchten wir den in der Vergangenheit sehr effizienten und konstruktiven Arbeitskreis Schulschwimmen mit Stadtverwaltung, Schulvertretern, SSB und DLRG wiederbelebt sehen, um sofortige Optimierungen und Lösungen beim Schulschwimmen zu diskutieren. Das Hinauszögern u.a. einer Godesberger Lösung ist nicht länger hinnehmbar.

Für den Vorstand der Stadtschulpflegschaft Bonn:
Andreas Beutgen, Vorsitzender des Vorstands der SSP; andreas.beutgen@ssp-bonn.de
Jan Reche, Arbeitsschwerpunkt Schulschwimmen im Vorstand der SSP; jan.reche@ssp-bonn.de