Immer wieder kommt es in NRW dazu, dass Kinder nicht zusammen mit ihren Kindergartenfreunden an der Grundschule in ihrer Nachbarschaft aufgenommen werden, weil sie nicht im “richtigen” Bekenntnis dieser Bekenntnisgrundschule getauft sind. Und das, obwohl es sich um staatliche Schulen handelt, die zu 100% aus allgemeinen Steuermitteln finanziert werden. Dieses Konstrukt der “staatlichen Bekenntnisschule” gibt es landesweit nur noch in NRW. Selbst in Bayern hat man schon vor über 50 Jahren eingesehen, dass es keine gute Idee ist, Kinder bei der Einschulung nach Religionen zu trennen. Die 2009 in Bonn gegründete Initiative “Kurze Beine – kurze Wege” hat nun eine Petition gestartet, die sich dafür einsetzt, alle Bekenntnisgrundschulen in ganz NRW in Gemeinschaftsgrundschulen umzuwandeln. Es geht in der Petition ausdrücklich nicht darum, Religion aus der Grundschule herauszuhalten.
Seit 2009 gibt es in der Stadtschulpflegschaft einen Arbeitskreis zu diesem Thema, weil wir dieses System der staatlichen Bekenntnisschulen als Segregation und Diskriminierung empfinden. Deshalb unterstützen wir auch die Petition.
Die Petition strebt an, in den kommenden 3 Monaten 29.000 Unterschriften für das Anliegen zu sammeln. Sie sollen an den Landtag NRW als zuständigen Gesetzgeber übergeben werden. Auch Bonn ist übrigens direkt betroffen, 18 der 49 Bonner Grundschulen sind Katholische Grundschulen (das sind 38%, dieser Anteil ist deutlich höher als der der katholisch getauften Kinder). Jedes Jahr kommt es dazu, dass Eltern vor die Situation gestellt werden, ihren Kindern zu erklären, dass sie nicht mit den Freunden aus der Nachbarschaft auf die gleiche Schule kommen.
Weitere Informationen:
- https://www.openpetition.de/petition/unterzeichner/endlich-gerechtigkeit-schluss-mit-diskriminierung-an-grundschulen-in-nrw
- https://www.kurzebeinekurzewege.de
