Bertelsmann Studie: Kindern fehlen Vertrauenspersonen

Information einer Pressemitteilung der Bertelsmann-Stiftung
vom 19.2.2019, in der Presse aufgegriffen im Juli 2019, nachdem
die komplette Studie (ca. 180 Seiten) vorgestellt wurde.

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung (s.
www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2019/februar/fragt-sie-doch-selbst-kinder-und-jugendliche-sind-experten-ihrer-lebenswelt) fehlen Kindern in der Familie und in den Schulen Vertrauenspersonen.

“Eine repräsentative Befragung, die Prof. Sabine Andresen von der Goethe-Universität Frankfurt gemeinsam mit uns mit rund 3.450 Kindern und Jugendlichen durchgeführt hat, deckt allerdings Nöte fernab der finanziellen Absicherung auf, die sonst unter der Oberfläche bleiben. Sicherheit, Zeit mit Eltern und Freunden, Zuwendung sowie erwachsene Vertrauenspersonen und Beteiligungsmöglichkeiten zählen aus Sicht der großen Mehrheit der Kinder und Jugendlichen zum guten Aufwachsen. [Hervorhebung durch uns]

(Zitate aus der Pressemitteilung der Bertelsmann-Stiftung vom 19.2.2019)

  • “Überraschenderweise beklagen gerade ältere Kinder häufiger die fehlende Zeit ihrer Eltern. Auch mit Blick auf Vertrauenspersonen in der Schule hat ungefähr die Hälfte der älteren Schüler nicht den Eindruck, dass sich ihre Lehrer um sie kümmern oder ihnen bei Problemen helfen.”
  • “Zwar gibt mehr als die Hälfte von ihnen an, sich gelegentlich, häufig oder immer um die finanzielle Situation ihrer Familie zusorgen. [sic!] Doch sie zeigen sich grundsätzlich zufrieden mit ihrer materiellen Ausstattung.”

“60 Prozent und damit mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen erfährt in der Schule Ausgrenzung, Hänseleien oder sogar körperliche Gewalt, insgesamt ein Viertel fühlt sich an ihrer Schule nicht sicher.” (aus: www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2019/juli/nehmt-sie-ernst-junge-menschen-wollen-gehoert-und-beteiligt-werden)

Was (nicht wirklich) überrascht, ist, dass die Schülerinnen und Schüler kaum über ihre Rechte Bescheid wissen und Mitbestimmung auch in der Schule offenbar nicht wahrnehmen. [Anmerkung: Korrekt ist: “Mitbestimmung” gibt es in der Schule nicht, aber “Mitwirkung” von Schülervertretungen ist ebenso verankert wie bei den Eltern].

MITBESTIMMEN:  ‘Die nehmen mich nicht ernst, weil ich in der Pubertät bin’
Nur knapp die Hälfte der befragten Schülerinnen und Schüler stimmt der Aussage, sie können in der Schule mitentscheiden, sehr oder voll zu. Bei den 14-Jährigen sind es nur 34 Prozent, bei den Achtjährigen ist es noch jeder zweite. Mit zunehmendem Alter finden Schüler zudem immer weniger, ihre Lehrer würden sie ernst nehmen.” (aus: www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/bertelsmann-studie-was-kindern-hierzulande-fehlt-und-was-nicht-a-1275328.html)

Vielleicht ist das ein Thema, bei dem Eltern UND Schülerinnen/Schüler noch viel lernen müssen…

Weitere Berichterstattung und ergänzende Informationen, z.B. unter www.general-anzeiger-bonn.de/news/thema/Kinder-f%C3%BChlen-sich-in-der-Schule-unsicher-article4138719.html